Perspektiven auf den Ausstellungsraum –
Symposium, Ausstellung, Publikation
12 – 20 Uhr, Simultanhalle –
Raum für zeitgenössische Kunst,
Volkhovener Weg 209–211, 50765 Köln
Der Ausstellungsraum ist der architektonische Rahmen für die Präsentation von Kunst. Am 29. Juni 2013 widmete sich das Symposium Perspektiven auf den Ausstellungsraum mit Vorträgen und künstlerischen Interventionen den Möglichkeiten und Bedeutungen von ›Raum‹, ›Architektur‹ oder ›Ort‹ – vor allem für die zeitgenössische Kunst.
Die Simultanhallte als Veranstaltungsort ist dabei bewusst gewählt: Sie wurde im Jahr 1979 als Testbau für das Museum Ludwig von den Architekten Busmann + Haberer auf dem Gelände einer ehemaligen Schule in Köln Volk-
hoven errichtet. Das Gelände lag brach, nachdem an der Schule in den 1960er Jahren ein Amoklauf statt gefunden hatte, bei dem mehrere SchülerInnen und Lehrerinnen ums Leben kamen. Bis heute erinnert nur ein Schild am Eingang des Geländes an dieses Attentat. Die Simultanhalle sollte ursprünglich wieder abgerissen werden, dies wurde jedoch von in der Umgebung ansässigen KünstlerInnen verhindert, die sich für den Erhalt als Ausstellungsraum einsetzten. Seit 1984 ist das Kulturamt Köln offizieller Träger, das jährlich wechselnde Kuratorium agiert jedoch unabhängig.
Dieser besondere und schwierige Ausstellungsort – historisch belastet, auf eigentümliche Weise mit einer Museumsinstitution verknüpft, sowohl städtisch (Träger) als auch unabhängig (Kuratorium) – schien der geeignete Ort, um sich näher mit den Beziehungen zwischen Aus- stellungsort und darin ausgestellten Werken auseinander zu setzen.
In einer das Symposium begleitenden Ausstel-
lung entwickelten Studierende der KHM Arbeiten, die sich mit dem Ausstellungsraum und insbesondere der Simultanhalle befassten.
Begleitend erschien die Publikation Perspektiven auf den Ausstellungsraum – Prolog.
Gäste des Symposiums: Renate Buschmann (Direktorin imai, Düsseldorf), Lilian Haberer (Kunstwissenschaftlerin Köln), Projekt Kaufhaus Joske (Leipzig), Florian Slotawa (Künstler, Berlin), Lea Letzel (Studentin der KHM), Kunstraum Morgenstraße (Karlsruhe), Holger Otten (Kurator, Köln)
Ausstellung mit Arbeiten von: Dario Mendez Acosta, Miriam Gossing, Andy Kassier, Katharina Klemm, Lea Letzel, Donghee Nam, Johannes Post, Stefanie Pluta, Lina Sieckmann, Mi You
Konzeption und Organisation: Wiebke Elzel, Erec Gellautz, Beate Gütschow, Sandra Jasper, Alwin Lay, Lisa Long, Elena Weber
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- Außenansicht Simultanhalle Köln
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- Vortrag Florian Slotawa, ›Arbeiten mit den Umständen‹
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- Vortrag Cindy Schmidichen, Rebecca Wilton, ›Projekt Kaufhaus Joske‹
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- Vortrag Lea Letztel, ›(K)ein Konzert, Überlegungen zum Aufführungsort der Musik‹
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- Vortrag Holger Otten, ›Die Simultanhalle als künstlerischer und kuratorischer Experimentierraum‹
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- Johannes Post, Live-Übertragung in das und aus dem Museum Ludwig Köln
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- Donghee Nam, Performance ›démonstration simultanée – vibration II‹
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- Donghee Nam, Performance ›démonstration simultanée – vibration II‹
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- Katharina Klemm, ›Wandscan‹ / Stefanie Pluta, ›Fahne‹
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- Dario Mendez Acosta, ›Chamäleon‹
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- Miriam Gossing, ›Ich möchte Mitglied sein‹
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- Katharina Klemm / Donghee Nam, Soundinstallation zur Geschichte des Ortes
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- Katharina Klemm / Donghee Nam, Soundinstallation zur Geschichte des Ortes