Silas Fong
Case #22 — Flat D, 6/F, Aldrich Garden
Silas Fong zeigt in seiner Ausstellung fünf Arbeiten, die sich mit Ineffektivität, Langeweile und Isolation beschäftigen. In einer Fotoinstallation ist ein lebensgroßes Modell von Fongs eigenem leeren Schlafzimmer zu sehen, Besucher müssen in dem kahlen Zimmer 10 Minuten verweilen. In einer fotografischen Arbeit zeichnet Silas Fong das Licht auf, das sich auf einer leeren Wand im Laufe eines Tages suggestiv verändert. In drei weiteren Arbeiten dokumentiert der Künstler Situationen, in denen er sich selber sehr langweilt: eine Busfahrt, ein Seminar an der KHM und seine Tätigkeit als Aufsicht im Museum Ludwig. Silas Fong macht in diesen Situationen lapidare Fotos mit einer Kompaktkamera und schreibt seine Gedanken akribisch auf, ebenso die Handlungen seiner Mitmenschen. Ein Aspekt dieser Arbeiten mag ein institutionskritischer sein, denn es wird durchaus ironisch aus dem Betrieb einer Kunsthochschule oder eines Museums erzählt. Jedoch reicht Silas Fongs Anliegen über das Reflektieren dieser Gegebenheiten hinaus. Es ist ein Blick eines Fremden, der in alltäglichen Handlungen der anderen eine versteckte Ablehnung vermutet, der gewünschte Dialog findet nicht statt oder endet im Nichts. [BG]