Der Weg der Bilder – Podiumsdiskussion
mit Eva Leitolf, Jochem Hendricks, Astrid Proll,
Max Regenberg
Moderation: Jan Wenzel
Konzept: Katja Stuke und Oliver Sieber
Eine Veranstaltung der Internationalen Photoszene Köln in Kooperation mit der
KHM Köln, Prof. Beate Gütschow
17 Uhr, Aula der Kunsthochschule für Medien
Filzengraben 2, 50676 Köln
Wer macht Bilder? Wem gehören Bilder? Wem gehören die Erinnerungen an Bilder? Wer erlaubt Bilder? Wer entscheidet über Bilder?
Ein Bild, ein Foto, einmal gemacht und veröffentlicht, bekommt sofort ein Eigen-leben. Es wird weiter benutzt, verbreitet, be-
arbeitet, beurteilt, geliebt, gehasst, interpretiert oder zensiert – der Fotograf oder die Fotografin hat schnell das Gefühl, die Kontrolle über das eigene Bild verloren zu haben. Das Bild ver-
ändert seine Wahrnehmung und Beurteilung durch geänderte Kontexte oder Verkürzung, die nicht mehr im Einfluss derjenigen steht, die ursprünglich ein Bild geschaffen hat. Und als Betrachter können wir, je nach Kontext, gar nicht mehr so leicht unterscheiden, ob ein Foto von einem Amateur oder einem Profi, von einem Journalisten oder einer Künstlerin stammt. Manchmal gibt der Ort, an dem ein Bild be-
trachtet wird, einen Hinweis: in einer Aus-
stellung, in verschiedenen Medien, in sozialen Netzwerken, im Fotobuch, im Katalog, im Film usw.
Neben Fotografen und Künstlern gibt es natürlich noch viele andere, die mit dem Medium Fotografie umgehen, es deuten und nutzen. Neben ihnen arbeiten Journalisten, Soziologen, Neurologen, Kriminologen oder Anthropologen mit Bildern, nicht zu vergessen die Millionen von Amateuren und Privatper-sonen, die fotografieren und mit diesen Fotos kommunizieren. Jede dieser Gruppen hat unterschiedliche Anforderungen an und Perspektiven auf die Bilder.
Eine allgemeingültige „Grammatik“ diese Bilder zu lesen gibt es noch nicht. Aber braucht man die nicht, wenn es immer mehr um visuelle Kommunikation geht und immer mehr mit Foto-
grafie kommuniziert wird? Wenn gilt, dass Fotografie einen aktiven Anteil an sozialen und kulturellen Veränderungen hat. Und wenn wir davon ausgehen, dass Fotografie Einfluss darauf hat, was wir wollen, was wir sehen, was wir tun, wer wir sind, wohin wir gehen und an was wir uns erinnern.
Weitere Fragen können bei der Podiums-
diskussion eine Rolle spielen: Wer hat die Ver-
antwortung, welche Bilder wo und wie ver-
öffentlicht werden? Oft ist es nicht der Urheber alleine: Redakteure entscheiden, welche Bilder wie und wo veröffentlicht werden; Fotografien werden editiert und mit Text versehen, beschnitten. Und auch Privatunternehmen mischen sich bei Entscheidungen ein, welche Bilder im öffentlichen Raum zu sehen sind. Wer ist der Urheber und wann gehört ein Bild allen? Gehört es nicht jedem Einzelnen, wenn es betrachtet und im Gedächtnis abgespeichert und es so zu einer gemeinsamen Erinnerung wurde? Gibt es „unschuldige Bilder“? Welche Bilder regen auf? Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Podiums haben auf die eine oder andere Art ihre Erfahrungen mit diesen Fragestellungen gemacht.