Vortrag im Rahmen des Seminars ›Eingreifen? Politics of Art‹
Julika Rudelius
Vortrag im Rahmen des Seminars
›Eingreifen? Politics of Art‹
17 Uhr – Seminarraum 104, Filzgraben 8-10
50676 Köln
Julika Rudelius (HFG Offenbach) hält im Semi-nar ›Eingreifen? Politics of Art‹ einen Vortrag über ihre künstlerische Arbeit. Seit 2005 arbeitet sie hauptsächlich über die „Upper Class“, die Elite und Hasardeure des Kapitalismus. Ein wichtiger Aspekt bei der Auseinandersetzung mit diesem Thema ist, dass die Bereiche der Ge-sellschaft, die als durch und durch säkular ange-sehen werden, wie z.B. das Finanzwesen, haup-tsächlich auf spekulativen Annahmen und damit auf nichts anderem als Glaube aufgebaut sind. Die weltweiten Geldströme und die global agie-renden Finanzinstitutionen, die das Rückgrat des Kapitalismus bilden, sind zwar für die meisten Menschen unsichtbar, aber sie generieren durch Werbung und PR, Bilder und Gefühle, die das Konsumieren sehr positiv belegen. Da aber Konsum die immateriellen Bedürfnisse (wie z. B. Glück oder Liebe) nicht vollständig befriedigen kann, produziert dieser stets den Hunger nach mehr. Er etabliert, ähnlich wie Religion, ein ewig unerfüllbares Verlagen. Wie in der Arbeit ‚Forever‘ die 2006 mit älteren schönen Frauen an Swimingpools in den Hamptons (USA) gedreht wurde, wo es vordergründig über Schönheit geht, aber eigentlich um Glück, Verlangen und Privileg. Oder in ‚Rites of Passage‘ in der die Ambiva-lenten Beziehungen von älteren Politikern und schönen jungen Praktikanten der Ausgangs-punkt für eine beinah erotischen Austausch über Macht und Charismatische ‚Leader’ in Washington DC ist.
Im Anschluss an den Vortrag stellen Studieren-de beider Hochschulen ihre Arbeiten im Seminar vor.