Stephanie Glauber
Case #13 — Es muss gut werden
Die 7 mit Papierklemmen in einer Reihe gehängten losen Blätter, auf denen jeweils ein Fragment des selben Logos abgebildet ist, erwecken den Eindruck, als sei man mitten in eine Schulung für Sparkassen-Kampagnen geraten. Und dieser Gedanke ist gar nicht so abwegig. Stephanie Glauber hat sich mit dem von der Sparkasse verwendeten Logo ›Generation Vorsorge‹ beschäftigt, welches für eine Kampagne verwendet wurde, die junge Leute für den Abschluss einer privaten Rentenversicherung gewinnen soll.
Analytisch anmutend hat Glauber dieses Logo in seine einzelnen Bestandteile zerlegt und um das 500-fache vergrößert. Die Stärke von Glaubers Präsentation liegt darin, dass sie ausgesprochen
trocken gewählt ist und keine offensichtliche Bewertung des Gezeigten vornimmt. Selbst die gerahmte Fotografie eines Hauses am See, die
auf der den Logo-Blättern gegenüber liegenden Wand hängt, ist nicht eindeutig. Das Bild zeigt eine Idylle, die statistisch dem vermeintlichen Wunsch vieler Deutscher für einen Wohnsitz im Alter entspricht. Auch wenn dieser Wunsch hier etwas billig gerahmt ist und das in seine Einzelteile zerlegte Logo seiner Überzeugungskraft entbehrt, so macht Glaubers Arbeit doch im Wesentlichen nichts anderes, als uns aufmerksam auf scheinbar alltägliche gesellschaftliche Phänomene, die jedoch, tritt man eine Schritt zurück, nicht mehr unbedingt so selbstverständlich erscheinen. [WE]