Andreas Wißkirchen
Case #09 — Such Great Heights
In seiner Case-Ausstellung Such Great Heights zeigt Andreas Wißkirchen vier großformatige Bilder von Bergen. Diese Berge weisen allesamt monolithische, erhabene Formen auf und sind alleinige Protagonisten der Fotografien im Porträt Format. Wißkirchen baut in seinem Studio ein bis zwei Meter große Gebilde, die er ausleuchtet und hochauflösend abfotografiert. Seit der Erfindung des Bergsteigens im 19. Jahrhundert ist der Berg eine Trophäe, die, je prägnanter sie geformt ist, um so wertvoller für den Eroberer ist. Das Erhabene der Berge wird in Andreas Wißkirchens Fotografien durch eine Überinszenierung des Lichtes gebrochen, die Wetterstimmungen sind nicht katastrophal dramatisch sondern kitschig paraphrasiert. Dass
Wißkirchens Berge Modelle sind, ist im Detail deutlich zu sehen, Maschendraht und Pappmascheeschichten scheinen durch die Felsstruktur hervor. Anders als viele andere Modellbauer in der künstlerischen Fotografie möchte Wißkirchen nicht eine Illusion perfektionieren, vielmehr geht es ihm um eine durchaus humoristische Darstellung der Sehnsucht nach dem Erhabenen, der Flucht in den Landschaftsraum. Diese Flucht ist auch in Andreas Wißkirchens Fotografien möglich, jedoch mit einem Augenzwinkern. [BG]