Konstruktion des Blicks. | Der Raum in Fotografie und Film
Konstruktion des Blicks.
Der Raum in Fotografie und Film
Fachseminar von Beate Gütschow
und Thomas Bauermeister
montags, 14 – 16 Uhr
Case – Projektraum der Fotografie,
Große Witschgasse 9–11
Orte und Räume, Belebtes und Unbelebtes in ihnen, bestimmen die Darstellung in Fotografie und Film. Das macht beide in erster Linie zu Künsten der Raum-Präsentation und -Organisation. Sobald, beginnend mit der Malerei des trecento, die dargestellte Welt einen Eigenwert zugesprochen bekommt, ruft dies unweigerlich die Frage nach der Erzählung hervor: Was findet an diesen Orten, in diesen Räumen statt? Auf einmal gibt es in den Bildern ein Vorher und ein Nachher.
Jedes Medium ist insofern künstlerisch, als es die eigenen Mittel reflektiert und diese über das reine Abbilden und Erzählen hinaus zum Bestandteil seiner Kommunikation macht. Mit der Entdeckung des Raums geht, implizit oder explizit, die Darstellung des Blicks auf ihn einher. So kommt der Betrachter ins Bild. Dieser Prozess der Selbstreflexion scheint unumkehrbar und überwölbt insbesondere die Postmoderne, ob in der Fotografie oder im Film.
Wir werden uns diese wenigen, bis zur Trivialität einfachen aber grundlegenden Konstituenten immer erneut anhand von ausgewählten Beispielen aus Fotografie, Film und Malerei anschauen, reflektieren und in überschaubaren Projekt-Arbeiten uns aneignen und entwickeln. Hintergrund dabei ist die Frage, welche gegenseitigen Anstöße Fotografie und Film sich heute noch geben können – und wie dies in der eigenen Arbeit womöglich fruchtbar zu machen wäre.