Antonia Koerfer
Case #36
Inzwischen
In ihrer künstlerischen-fotografischen Arbeit beschäftigt sich Antonia Koerfer mit dem gegenwärtigen öffentlichen Raum und angrenzenden Architekturen der Moderne. In der Case-Ausstellung mit dem Titel „Inzwischen“ konzentriert sich die Künstlerin auf Bauten des Architekten Wilhelm Riphahn, der in der Nachkriegszeit eine große Anzahl von Gebäuden in Köln gebaut hat, unter anderem den Kölner Kunstverein (1950), das Concordia Haus (1951-1952), das Institut Français (1954) und die Oper Köln (1954-1957).
Antonia Koerfer dokumentiert diese Gebäude überaus sensibel mit einer analogen Kamera, dabei vermischt sich in ihren Aufnahmen die heutige Nutzung der Innenräume und die gegenwärtige Stadtumgebung mit der überaus feinen Gestaltung von Fassaden, Fenstern, Treppengeländern und Mobiliar der 50er-Jahre. Dabei wählt die Künstlerin Farbaufnahmen für die Außen- und Schwarz-weiß-Ansichten für die Innenräume. Antonia Koerfer präsentiert die Fotos in einer konzeptionellen Wandinstallation: Die Form der Aufhängungsschienen ist dem Querschnitt eines Schaufensters des Ladenlokals „Möller“, ein vom Riphahn geplantes Gebäude, nachempfunden.
Wie ein Leitsystem führt diese besondere Präsentation der Fotografien die Betrachter*innen durch den Ausstellungsraum. Von links nach rechts wird die Abfolge der dokumentierten Gebäude je nach deren Position in der Stadt von Süden nach Westen angeordnet. Die akribisch festgelegten Abstände zwischen den Fotos definieren die Zugehörigkeit dieser zu einzelnen Gebäuden. Die Besucher*innen können durch die ruhigen fotografischen Darstellungen der Gebäude Riphahns, losgelöst vom hektischen Stadtgeschehen, neu rezipieren.
[AG]